Pranayama

Pranayama

The Tao Office
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Der Atem ist für uns Menschen und natürlich alle atmenden Lebewesen dieser Erde sehr wichtig. Die Art und Weise, wie wir atmen, hat nämlich körperliche Auswirkungen, es beeinflusst unseren Körper und unseren Geist. Wir atmen ca. 25.920 Atemzüge pro Tag. Aus yogischer Sicht nehmen wir mit jedem Atemzug Prana (= Lebensenergie) auf. Aus naturwissenschaftlicher Sicht; Sauerstoff!

Stress, Verspannungen, schlechte Körperhaltung und ungute Angewohnheiten lassen uns falsch und zu flach atmen. Unser Gehirn und der gesamte Körper bekommt zu wenig Sauerstoff, was zur Folge hat, dass unsere Zellen und unser gesamter Körper sich schlecht regenerieren können. Daraus entstehen unter anderem Erschöpfung und Ermüdungszustände.

Hier hilft uns Pranayama, die Atemübungen im Yogasystem. Mit diesen Atemübungen/ Atemtechniken lernen wir unseren Atem wieder wahrzunehmen und ihn zu beeinflussen. „Prana“ bedeutet Energie und „Ayama“ bedeutet Kontrolle. Also lernen wir, unsere (Lebens-)Energie zu aktivieren und zu kontrollieren, um sie zum Fließen zu bringen und für uns zu nutzen.

Dass wir mit unserem Atem viel beeinflussen können merken wir manchmal auch in einigen Lebenssituationen. Unser Atem und unser Geist hängen ganz eng zusammen. Feststellen lässt sich das zum Beispiel in folgenden Situationen:    

Wenn ich aufgeregt bin, wird mein Atem unruhig.

Wenn ich verärgert bin, wird der Atem vielleicht tiefer und unruhig.

Wenn ich deprimiert bin, ist der Atem kaum spürbar.

Wenn ich ängstlich bin, ist der Bauch verspannt und ich atme nur im oberen Brustbereich.

Wenn es mir gut geht und ich mich frei fühle, atme ich tief und entspannt in den Bauch ein und aus.

Pranayama kann bei Stressabbau, Erweiterung der Lungenkapazität und auch bei Krankheitsbildern wie Asthma helfen. Pranayama entschleunigt deinen Geist, hilft dir dich besser zu konzentrieren, wirkt entgiftend und erhöht deine Energie.

Pranayama hat einen extrem starken Einfluss auf Körper und Geist

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Die Wirkung von Pranayama erklärt sich durch die Wirkung des Atems auf das Nervensystem, besonders auf den Sympathikus und den Parasympathikus:

Atemübungen wie Anuloma Viloma und Bhramari trainieren eine lange Ausatmung. Diese stimuliert den Parasympathikus, der unter anderem den Blutdruck und die Herzfrequenz absenkt. Anregende Atemübungen, wie Kapalabhati, unterstützen die Einatmung und stimulieren auf diese Weise den Sympathikus, der hauptsächlich den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht. Wir werden wacher und leistungsfähiger.

Wir lernen loslassen und entspannen, der Körper kann sich regenerieren und selbst heilen. Mit der Atmung kommunizieren wir zwischen Körper und Geist – auf diese Weise kontrollieren wir beides!

Durch regelmäßiges Üben entspannen und trainieren wir den gesamten Atemapparat – und kommen dadurch auch im Alltag zu einer tiefen, entspannten Atmung. Es wirkt auf das gesamte Nervensystem und führt dadurch auch zu einer entspannteren inneren Grundeinstellung. Atemübungen erhöhen außerdem die Lungenkapazität. Unsere Spitzensportler wissen schon längst, wie entscheidend sich eine gute Lungenkapazität auf ihre Leistungsfähigkeit auswirkt; wenn sie mit Techniken wie Luftanhalten und tiefer Einatmung in den Brustraum den Brustraum erweitern und fitter sind!

Außerdem: Wer tief ausatmet, entgiftet zudem seinen Körper zusätzlich über die Atmung.

In meinen Kursen praktiziere regelmäßig Pranayama! Gerne biete ich auch Workshops am Wochenende an.

Hier noch einige Begriffe aus der Pranayama Praxis

Ujjayi

Die ozeanische Atmung, so wird sie auch genannt. Sie klingt wie ein sanftes Rauschen, das in der Kehle erzeugt wird. Oder auch: die wärmende Atmung, weil sie unser inneres Feuer, unser Agni, aktiviert. Sie ist das wichtigste Instrument zur Bündelung unserer Konzentration in der Yogapraxis. Ujjayi eine der wichtigsten und am weitesten verbreiteten Atemübungen in den dynamischen Yogastilen wie Ashtanga und Vinyasa (Power) Yoga und in der gesamten Asana-Praxis.

 

Anuloma Viloma/Nadi Shodana – Wechselatmung

Die Wechselatmung ist neben der Ujjayi eine der am häufigsten geübten Atemtechniken im Yoga und wirkt harmonisierend und ausgleichend auf die Energiekanäle Ida und Pingala. Bei der Wechselatmung wird durch ein Nasenloch ( immer erst links ) eingeatmet und durch das andere Nasenloch ausgeatmet – so werden die linke und die rechte Seite des Körpers und des Gehirns energetisch harmoniesiert.

 

Bhastrika, der Blasebalg

Die sogenannte Blasebalg-Atmung wirkt stark aktivierend. Im Gegensatz zu Kapalabhati ( siehe unten ), wird bei Bhastrika nicht nur die Ausatmung aktiv durch ein Einziehen der Bauchdecke gesteuert, sondern auch die Einatmung. Und das in schnellem, gleichmäßigem Rhythmus. Eine sehr fordernde, fortgeschrittene Atemübung, die gründlich erlernt werden muss, bevor sie selbständig geübt werden kann!

 

Bhramari

Das beruhigende Bienensummen.

 

Sitali

Im Sommer ist die Sitali-Atmung der Retter – sie wirkt stark kühlend. Außerdem beruhigt sie außer Kontrolle geratene Energien und reduziert den Appetit. Atme dazu mit gerollter Zunge (die Zunge steht wie ein Rohr leicht aus dem Mund hinaus) mit einem Zischlaut ein und über die Nase aus. Aber nicht ärgern:  Nicht jeder Mensch kann seine Zunge rollen!

 

Kapalabhati (auch Schädelleuchten oder Feueratmung)

Kapalabhati ist eine stark aktivierende und entgiftende Atemübung, die angeblich auch das Bauchfett zum Schmelzen bringt. Durch das stoßweise schnelle Atmen gelangt viel Sauerstoff ins Blut. Die heftige Ausatmung mit Unterstützung der Bauchmuskeln entleert die Lunge vollständig und hilft dem Körper dabei, über den Atem zu entgiften. Außerdem werden gleichzeitig die Bauchmuskeln trainiert.
Achtung: Schwangere sollten auf kein Fall Kapalabahti üben.

 

Pranayama Kumbhaka

Kumbhaka entsteht mit der Zeit von selbst!  Einatmen als Empfangen von Energie empfunden und Ausatmen als Loslassen. Dabei entstehen ganz natürliche Atempausen, diese Pausen werden irgendwann sehr ausgleichend auf deinen Gemütszustand wirken.